Motto: Carpe diem, quam minimum credula postero (Nutze den Tag und verlass dich möglichst wenig auf morgen bzw. auf die Zukunft!)
Wann und warum habe ich mit dem Taekwon-Do Trainieren angefangen?
Taekwon-Do zu trainieren begann ich eigentlich wegen der eigenen Kinder. Wir wohnen in Vyšši Brod (Hohenfurt) und dort gibt es nicht gerade einen Überschuss an Möglichkeiten, wie sich die Kinder in ihrer Freizeit sinnvoll bewegen könnten. Ich suchte irgendeinen günstigen Sport, der ihnen Spaß machen könnte und gerade damals habe ich einen Zeitungsartikel über eine erfolgreiche Taekwon-Do Sektion in Velešín gelesen, welche in jener Zeit eine Juniorenweltmeisterin in ihren Reihen hatte.
Ich hatte kaum eine Ahnung davon, was diese Kampfkunstsportart eigentlich zum Inhalt habe, aber wenn es dort eine Weltmeisterin gibt, dann wird das wohl eine gute Leitung sein in dem Verein, meinte ich. Das war für mich entscheidend. Ich rief beim Stadtamt in Velešín an, ob sie mir nicht zufällig einen Kontakt vom Trainer dieser Sportart geben könnten. Den habe ich gleich auch angerufen, ob es möglich sei, sich anzumelden und schon sind wir mit den Kindern zum ersten Training gefahren. Die zwei Stunden auf der Bank zu sitzen und nur passiv zuzuschauen, wie die Kinder trainieren, dauerte bei mir wirkich nur dieses eine erste Training.
Beim zweiten Training bin ich beim Antritt schon aktiv auf einer hinteren Position auf der Matte gestanden und habe etwas ungelenk versucht, die Techniken der geübteren Trainierenden nachzumachen. Man schrieb damals das Jahr 2000.
Bis zum Jahre 2005 habe ich mit Erfolg das Niveau des 1. Kup erreicht, was einen rotschwarzen Gürtel bedeutete. Aber ein weiteres Aufsteigen auf das Niveau der Meister-Dans musste ich leider aufgrund von sich wiederholenden gesundheitlichen Komplikationen aufgeben. Für mich selbst habe ich gesagt, dass das wohl nun, was meine Person betrifft, genug von Taekwon-Do gewesen sei. Ich habe mich nicht nur von Taekwon-Do, sondern auch von meinen Freunden in Velešín verabschiedet. Ich war nicht traurig, dass ich damit etwas Wertvolles verlieren würde, sondern ich blickte nach vor, mit Optimismus und dem Glauben, dass es halt so sein solle, dass die Zeit einfach reif für einen Wechsel sei, dass es auch andere Sportarten und Möglichkeiten geben würde, die mir nicht erlauben würden, mich auf meiner faulen Haut auszuruhen, und die mir den Weg zeigen, wohin ich gehen muss, um zu trainieren und neue und andere Sachen zu erlernen.
Taekwon-Do ist allerdings von selbst wieder zu mir zurückgekehrt.
Nach Jahren sind Taekwon-Do und meine Velešíner Freunde aber wieder zu mir zurückgekommen (wenn auch in umgekehrter Reihenfolge). Alles begann mit einem Angebot aus dem oberösterreichischen Städtchen Bad Leonfelden, dort doch mit dem Taekwon-Do Training zu beginnen. Ich habe keine Ahnung warum und wie, aber auf einmal und nun schon mehrere Jahre lang helfe ich Milan Prokeš und Zdeněk Rubeš, den kleineren und größeren österreichischen Studenten unter der Schirmherrschaft der ITF-Taekwon-Do Schule Velešín mit Unterstützung der Sportunion Bad Leonfelden in der Turnhalle der Volksschule Bad Leonfelden Taekwon-Do beizubringen.
Auch ich selbst bemühe mich, meine Fertigkeiten in der Kampfkunstsporart Taekwon-Do zu verbessern. Wohin ich damit gelange und was ich noch alles schaffen werde, da habe aber keine Ahnung. Das werden die Zeit und auch meine eigenen Limits zeigen. Momentan trainiere ich jedenfalls selbst aktiv und helfe auch den anderen bei ihrem Training, das macht mir Spaß und bedeutet eine gewisse Erfüllung für mich. Mehr denke ich darüber eigentlich gar nicht nach.
Warum ich Taekwon-Do so schätze
Taekwon-Do hilft bei der Entwicklung von Körper und Geist. Es unterstützt einen dabei, die eigene Energie harmonisch zu stärken und die organische Konstitution sowie die physische Kondition auf hohem Niveau zu halten. Die Philosophie und die ethischen Grundsätze von Taekwon-Do geben dem Einzelnen eine Anleitung, wie man mit dem eigenen Leben umgehen soll, wie sich seiner Umgebung und der Welt gegenüber verhalten, wie sein Weltbild formen und Haltungen vertreten, welchen Werten folgen und was wir besonders betonen.
Taekwon-Do zeigt einen Weg, Stufe für Stufe, wie man beispielsweise auch noch im hohen Alter sportlich leben kann, aber vor allem lehrt es einen, und gibt einem Anweisungen, wie man sein ganz persönliches Leben leben soll, wie seine Probleme lösen, seinen Leidenschaften im Leben Herr werden und Hindernisse überwinden - Schritt für Schritt, mit Höflichkeit, Ehrlichkeit, Ausdauer, Disziplin und einem unbezwingbaren Geist. Und das ist nicht wenig!