Grossmeister Kim Bok Man



3. Dezember 1934 Kim Bok Man wird geboren.
1941 er lernt unter dem buddhistischen Mönch Meister Lee Taekyun Moosul
15. September 1950

Eintritt in die südkoreanische Armee (ROK, Republic of Korea), kommt zur 8. Division,
im damals gerade wütenden Korea-Krieg. Er war erst 16 Jahre alt.

Nach sechs Wochen Grundausbildung beginnt er einige Soldaten in der Kampfkunst zu unterrichten.
Februar 1953 an der linken Hüfte durch ein Schrapnell schwer verletzt, fünf Monate vor Kriegsende,
Armeekrankenhaus in Dae Jeon City. 
im März 1954 genesen und erneut dem Army Hospital in Dae Jeon City zugeteilt, um unter den mehr als 3000 Patienten
die Ordnung aufrecht zu erhalten (diese waren häufig undiszipliniert).
Treffen mit dem Sergant der ersten Klasse Han Cha-Kyo, Instrukteur der Kampfkünste für
die südkoreanische Armee (ROK) unter der Führung von General Choi. Han Cha-Kyo, war auch
ein hervorragender Student in der Disziplin Chung Do Kwan, instruiert vom großen Meister Son Duk-Sung
und von Oberst Nam Tae-Hi, der damals ein junger Kapitän und der Hauptassistent von General Choi war.
Februar 1955 Demonstration von Meister Son anlässlich der Eröffnung der neuen Sporthalle in Dae Jeong City,
erstes Treffen mit General Choi. Der General will, dass KBM zu ihm in seine Division kommt
und will ihm für seine private Präsentation der Technik bei der Demonstration den schwarzen Gürtel verleihen.
KBM lehnt höflich ab. Drei Tage später kommt er mit dem Auto des Generals zu ihm und beginnt die Arbeit
in dessen Division.
11. April 1955 Datum, als man begann, den Namen Taekwondo zu verwenden.
1959 Herausgabe der ersten Taekwondo-Publikation von General Choi, nur in koreanischer Sprache und zur Hälfte über Karate.
1963 wurde er erster koreanischer Lehrer für Taekwon-Do in Singapur.
September 1963 Exhibition zur Feier der Unabhängigkeit Malaysiens während des internationalen Fußballturniers
im Independence Stadium in ​​Kuala Lumpur vor 30 000 Menschen.
1963 und 1964 gemeinsam mit Meister Woo Jae-Lim (4.Dan) aus Malaysien aus Tausenden von Kandidaten
ausgewählt zur Entwicklung der Tuls.
1965 Herausgabe der Publikation Taekwondo, Die Kunst der Selbstverteidigung, von General Choi,
in Englisch und rein über die Technik des Taekwondo, nach einigen Konflikten mit dem General fordert KBM,
dass sein Name nicht in der Publikation aufscheine.
28. Februar 1962 Abgang aus der Armee.
1972 organisierte er das erste Hongkonger Turnier in der Kampfkunst Taekwon-Do.
1973 spielte er in den beiden Filmen "Only The Brave Stands" und "The Big Show Down" mit, gedreht in Hongkong.
1977 begann er sich für WTF zu interessieren und die Weltföderation für Taekwondo (WTF) erteilte ihm den 8. Dan.
1978 nahm er auf Ersuchen von Kim Un Yong, des Präsidenten der WTF, am dritten asiatischen Taekwon-Do
Turnier in Hongkongu teil.
1979 das erste Buch „Practical Taekwon-Do: Weapon Techniques“ (Taekwon-do: Verteidigung gegen Waffen),
es zählt 3000 Seiten Material und mehr als 20 Muster.
2002 gründet er die Weltorganisation Chun Kuhn Do in den USA und publiziert sein zweites Buch „Chun Kuhn Do:
The Complete Wellness Art“, das 15 neue Muster enthält, die für Chun Kuhn Taekwondo entwickelt wurden.
2007 ausgezeichnet im Rahmen eines Banquets im Saal des Ruhmes von Taekwond-Do für seine lebenslangen
Verdienste für Taekwondo.
16.11.2011 „Taekwondo Defense Against Weapons“, es handelt sich im Wesentlichen um einen Nachdruck des Buches
aus dem Jahre 1979
15.5.2015 drittes Buch, Taekwon‑Do - Bok Man Kim's Historic Photospective (1955‑2015)

Großmeister KIM BOK MAN

(Großmeister Kim Bok Man im Text angeführt als KBM, Anm.d.Autors)

Am 22. August 1910 wurde der Annexionsvertrag Koreas mit Japan unterzeichnet, womit auch eine Umbenennung des Landes durch die Japaner einherging, Korea hieß nunmehr „Chosen“. KBM wurde am 3. Dezember 1934 geboren, während der japanischen Besetzung, so wie die meisten anderen Pioniere der ersten Generation des Taekwon-Do. Korea war bereits mehr als 30 Jahre lang brutal von den Japanern besetzt. Während dieser militärischen Okkupation verbot Japan den Unterricht der koreanischen Sprache und der Geschichte des Landes. Viele historische Dokumente aus der Geschichte Koreas wurden verbrannt. Koreaner, jüngere und ältere, wurden unterdrückt und in der Schule, in der Arbeit und auf der Straße von den japanischen Mitarbeitern und Nachbarn schikaniert. Sie wurden gezwungen, japanische Namen anzunehmen und die japanische Sprache zu erlernen und zu sprechen. Der Zweite Weltkrieg, der im Jahre 1939 begann, bedeutete für die koreanische Bevölkerung die Notwendigkeit, in die japanische Armee einzurücken oder unter gefährlichen Bedingungen zu arbeiten. Die japanische Armee entführte Tausende japanische Mädchen und Frauen, um den japanischen Soldaten zu Diensten zu sein.

Im Jahre 1941 schickte seine Großmutter KBM mit nur sieben Jahren zum buddhistischen Mönch Lee zur Lehre, damit ihm dieser beibringe, sich zu verteidigen. Lee unterrichtete KBM mehrere Stunden lang in der Kampfkunst, einmal oder zweimal monatlich. Er forderte, dass KBM an seinem Körper arbeite und jeden Tag an einer Verbesserung seiner Technik, mittels Tritten, Schlägen gegen Bäume und durch das Springen über große Hindernisse. Lee brachte KBM die Kampfkunst Taekyun Moosul bei. „Tae“, erklärte Lee, bedeute „springen oder fliegen mit Tritten“; „kyun“ würde die Kampfposition kennzeichnen; „moosul“ bedeute „Kampfkunst“. Als der Zweite Weltkrieg im August 1945 endete, tauchte Lee im Dorf nicht mehr auf und der junge KBM fuhr mit dem Training selbständig fort. Er begann eine neue Technik zu entwickeln, die zu einer Übung wurde, welche er bis heute, mehr als 70 Jahre lang, praktiziert. KBM wurde nach vielen Jahren für seine Springübungen und Flugtechniken berühmt, die er in seinem Buch über Taekwon-Do „Původ umění: Bok Man Kim´s Historic Photospective (1955-2015) dokumentiert hat.

Für die Taekwon-Do Pioniere in den koreanischen Streitkräften – inkl. General Choi, Oberst Nam Tae-Hi, KBM und andere – wurde die japanische Okkupation zu einem starken Motivationsfaktor der Entwicklung, der Lehre, der Demonstration und der Verbreitung von Taekwon-Do. Am 15. September 1950 traf KBM eine schicksalshafte Entscheidung: er trat im ausgebrochenen Koreakrieg in die Armee der ROK (Republik of Korea-Südkorea) ein, exakt in deren 8. Division. Er war erst 16 Jahre alt (das gesetzliche Mindestalter für einen Eintritt in die Armee lag bei 17 Jahren, aber Kim war durch und durch von seiner Begeisterung für die Armee durchdrungen). Nach sechs Woche Grundausbildung begann für ihn real die Teilnahme am Krieg. Gleichzeitig unterrichtete er formal auch die Soldaten in seiner Einheit in der Kampfkunst. Kurz danach fing KBM an, seine Kampfkunst auch größeren Soldatengruppen beizubringen. Er lehrte den Kampf mit bloßen Händen, wie im Partisanenkampf mit dem Messer, Bajonett oder mit einem Knüppel. KBM glaubte immer daran, dass die Waffen ein natürlicher Bestandteil der Kampfkünste seien und Zeit seines Taekwon-do-Lebens unterrichtete er auch die Technik des Kampfes mit Waffen, obwohl er sich in dieser Frage von den Ansichten des Generals Choi in Bezug auf Taekwon-Do unterscheidet.

KBM kämpfte im Koreakrieg zweieinhalb Jahre lang, bis er im Februar 1953 an der linken Seite seiner Hüfte von einem Schrapnell schwer verwundet wurde. Das war nur fünf Monate vor dem Ende des Koreakriegs. Zur Behandlung schickte man ihn in das Heeresspital nach Dae Jeon City. Obwohl die Ärzte Angst hatte, dass er nie mehr würde gehen können, und umso weniger etwas so Anspruchsvolles wie Kampfkunst ausführen können würde, erholte er sich und wurde im März 1954 neuerlich dem Krankenhaus Dae Jeon City Army Hospital zugeteilt. Nun sollte er dort helfen, unter den mehr als 3000 Patienten, welche häufig undiszipliniert und schwer beherrschbar waren, die Ordnung aufrecht zu erhalten.

Trotz seiner Verletzung überrascht KBM aber sein Publikum immer noch  mit seinen außerodentlichen Fertigkeiten, insbesondere mit den Sprüngen und Tritten im Flug.

Während seines Aufenthaltes in Dae Jeon City traf sich KBM mit dem Sergant der 1. Klasse Han Cha-Kyo, einem Instrukteur der Kampfkünste für die südkoreanische Armee (ROK) unter der Leitung von General Choi und sie wurden einander zu treuen Freunden. In jener Zeit wurde Han Cha-Kyo auch ein exzellenter Student in der Kampkunst Chung Do Kwan - unter der Leitung von Großmeister Son Duk-Sung und dem Oberst Nam Tae-Hi, welcher damals ein junger Kapitän und der Hautpassistent von General Choi war.

„Das Jahr 1955 war ein Glücksjahr“, sagt KBM. „Ein Glücksjahr für mich, ein Glücksjahr für General Choi und ein Glücksjahr für Taekwon-Do.“ Im Februar 1955 plante Großmeister Son zur Feier der Eröffnung der Filiale der Sporthalle in Dae Jeon City eine Demonstration und Han Cha-Kyo lud damals KBM ein, sich an diesem Demo-Wettbewerb zu beteiligen. KBM war einverstanden und traf sich anschließend erstmals mit General Choi Hong-Hi und Großmeister Son Duk-Sung.

KBM demonstrierte seine Tritte und Schläge dem General Choi und dem großen Meister Son privat und beide fragten ihn nach seinen Kampf- und Militärerfahrungen. Sie sprachen gleichfalls über die Zukunft der Kampfkunst in Korea. Meister Son empfahl General Choi, dass dieser KBM für seine während der Demonstration gezeigten Fertigkeiten den schwarzen Gürtel geben möge. Am Ende des Treffens fragte General Choi KBM noch, ob er nicht in seine Division wechseln möchte, um ihm beim Unterricht der Kampfkunst in den koreanischen Streitkräften behilflich zu sein. KBM lehnte beide Angebote respektvoll ab. Mit seinen 20 Jahren hatte er kein Interesse, japanische Techniken zu erlernen. Stattdessen wollte er eine Kampfkunst für Korea schaffen und verbreiten. Nach dem Treffen kehrte KBM zu seinen Verpflichtungen im Krankenhaus zurück. Drei Tage später rief General Choi den befehlshabenden Offizier von KBM an und befahl diesem, KBM zu ihm zu schicken. Die Forderung des Generals war so nachdrücklich, dass KBM ein Auto erhielt, um an Ort und Stelle gelangen zu können. KBM lächelt noch heute über diese Situation, wo er ein Auto beigestellt bekam und es selbst lenken konnte. Innerhalb von nur wenigen Tagen wurde KBM zu einem Bestandteil der Division von General Choi, um diesen bei der Entwicklung und Gründung einer koreanischen Kampfkunstsportart zu unterstützten. KBM und Meister Son blieben ihr ganzes Leben lang Freunde, bis zu seinem Tod am 29. März 2011.

Die Tritte und Schläge, die in der Technik Kwans in Korea unterrichtet wurden, inklusive Chung Do Kwan, waren eigentlich japanisches Karate, der japanische Name schlicht der Reihe nach ins Koreanische übersetzt: „Tang soo do“ oder „Kong soo do“. General Choi selbst hatte den schwarzen Gürtel in Karate während seines Studiums in Japan erhalten. KBM andererseits hatte im japanischen Karate keine offizielle Ausbildung, nur in Taekyun moo sul, einer Kampfkunst, die ihren Ursprung in der Region seines Heimatdorfes hatte. Darin war KBM aber einzigartig unter den Pionieren des Taekwon-Do in der koreanischen Armee. General Choi und Oberst Nam Tae-Hi hielten KBM daher auch als Instrukteur einer neu entstehenden Kampkunst in großen Ehren.

Die nächsten 13 Jahre über fragte General Choi dann KBM häufig in vielen Fragen, die Taekwon-Do betrafen, um dessen Rat und wollte seinen Standpunkt kennen. Das Ergebnis war, dass KBM auf die technische Entwicklung und das Wachstum dieser neuen Kunst einen sehr zentralen Einfluss hatte. General Choi beriet sich auch in Bezug auf den Namen Tae Kwon Do mit KBM, obwohl er nicht Mitglied des „Namensgebungsausschusses“ war. Nachdem General Choi diesen sonderbaren und unbekannten Namen erklärt hatte, so wie er ihn später dem Namensgebungsausschuss vorlegte (eine Szene, die General Choi detailliert in seiner Autobiographie beschreibt), stimmte KBM zu, dass Taekwon-Do ein guter Name für diese neue koreanische Kampfkunst sei. KBM und der erste Sergant Han Cha-Kyo begleiteten General Choi und Oberst Nam Tae-Hi zum Treffen des Namensgebungsausschuss und während drinnen die Verhandlungen liefen, standen sie draußen, warteten und rauchten.

Allgemein wird als Geburtsdatum von Taekwon-Do der 11. April 1955 erachtet, aber nur mehr wenige unter uns wissen, warum. Manche meinen, dass es sich um das Datum handle, als General Choi mit Untersützung von Oberst Nam Tae-Hi und einem chinesischen Wörterbuch mit dem Begriff „Tae Kwon Do“ kamen. Andere glauben, dass das der Tag sei, an dem General Choi dem Namensgebungsaussschuss diesen Namen vorschlug, den er mit Großmeister Son Duk-Sung zusammengerufen hatte. Manche gehen davon aus, dass es der Tag gewesen sei, an dem Präsident Rhee Syung-Man erstmals „Tae Kwon Do“ in chinesischen Schriftzeichen für General Choi auf eine Schriftrolle geschrieben hatte. KBM lächelt zu diesem Datum und meint: „Es ist das Datum, zu dem wir begonnen hatten, den Begriff Taekwon-Do zu benutzen, noch bevor er vorgeschlagen oder beschlossen worden wäre. Falls das so war, dann war es an einem Montag.“ Der Südkoreanische Präsident Rhee schrieb den Namen Taekwon-do 跆拳道 für General Choi tatsächlich auf, aber das war erst im August 1955.

KBM vermutet, dass ihn General Choi nicht nur wegen seiner eigenen Kampfkunst und fortgeschrittenen Fertigkeiten gern hatte, sondern auch, weil er von ihm immer richtig begründete Ansichten und gute Ratschläge bekam, und zwar trotz seines in der Militärhirarchie niedrigeren Ranges. Viele Mitarbeiter des Generals stimmten diesem immer blind zu, wegen dessen Rang und Authorität, vor allem, um Schwierigkeiten aus dem Weg zu gehen. KBM und General Choi jedoch hatten während der 13 Jahre ihrer Kooperation im Taekwon-Do auch jede Menge Konflikte und Auseinandersetzungen. Es kam durchaus zu Schreiduellen und dem lauten Zuschlagen von Türen. „General Choi arbeitete sehr hart“, sagt KBM anerkennend. „Ich habe ihn wirklich geschätzt. Er hatte einen klugen Geist, klare Meinungen und war nicht korrupt. Er war ein sehr direkter Mensch. Ohne General Choi würde es kein Taekwon-Do geben, keine nationale Kampfkunst in Korea. Er befand sich in der richtigen Position, um sich genau darum zu kümmern. Er dachte und arbeitete so.“

Auch trotz ihrer Unterschiede ersuchte General Choi KBM auch weiterin um dessen Gedanken und Ansichten. KBM trug in bedeutendem Maße zur Form der „Tule“ bei, die General Choi zwischen den Jahren 1956 und 1964 für Taekwon-Do schuf, um die Modelle des Karate zu ersetzen, welche den Zivilisten und Soldaten bsi dahin beigebracht worden waren, weil sie zu jener Zeit das einzige verfügbare Modell waren. KBM empfahl General Choi auch, dass die „Tule“ oder Muster in ihrer Symbolik nach prominenten Persönlichkeiten und Ereignissen aus der koreanischen Geschichte benannt werden sollten und dass so das Beste aus der koreanischen Geschichte im Rahmen der neuen nationalen Kampfkunst erhalten bleiben möge. KBM half mehr als sonst jemand, sich an der Entwicklung der Muster des Ch´ang Hon zu beteiligen (mit Ausnahme des Generals Choi selbst). Mehr als die Hälfte der Tule (exakt 15) wurden großteils in Malaysien entwickelt (1963/64), als General Choi KBM und Meister Woo Jae-Lim (4. Dan) aus Malaysien aus Tausenden von Adepten zur Schaffung der Tuls auswählte. KBM stellte noch weitere Bewegungsmuster für 4 Ergänzungstule zur Verfügung, was insgesamt 19 Muster ausmacht. Komplett wurden für die Taekwon-Do-Publikation von General Choi, dem Lehrbuch „Kunst der Selbstverteidigung“, einem Lehrbuch aus dem Jahre 1955, zwanzig Ch´ang Hon Tuls fertiggestellt. Die Symetrie ist vielleicht der bedeutendste Beitrag von KBM bei den meisten Bewegungsmustern, die er entwickeln half und welche sowohl beim Training der linken als auch der rechten Seite des Körpers von Bedeutung sind. Diese Charakteristika zeigen sich in allen künftigen Modellen von KBM, inklusive derer, die Waffen betreffen. Auf die Frage, warum einige Modelle, die KBM für General Choi zu entwickeln half, links und rechts nicht symetrisch seien, antwortete er: „Ich war schon müde, mich mit General Choi zu streiten.“

Im Jahre 1963 half KBM General Choi Hong-Hi, dem Vater des Taekwon-Do, das erste Taekwon-Do Lehrbuch in englischer Sprache in Malaysien zu erstellen und vorzubereiten, ein Buch, welches sich als Hauptinstrument der internationalen und globalen Verbreitung von Taekwon-Do erweisen sollte. Veröffentlicht wurde es im Jahre 1965 („Taekwon-Do: Die Kunst der Selbstverteidigung“). Es präsentiert Tausende Fotos, die den Zustand dieser neuen koreanischen Kampfkunst darstellen. Während das erste Buch von General Choi, das im Jahre 1959 in Koreanisch veröffentlicht wurde, zur Hälfte noch als Karate-Buch verstanden werden kann, bemüht sich das neue Buch, sich von Karate zu lösen und sich mehr und mehr auf das eigentliche Taekwon-Do zu konzentrieren. KBM formulierte die Techniken und Methoden des Taekwon-Do während seiner Arbeiten an den Tuls. Als im Jahre 1963 die Vorbereitungen des neuen Buches begannen, schlug er dem General vor und argumentierte, dass er für die meisten wenn nicht für alle Techniken im Buch zur weiteren Unterscheidung von Taekwon-Do und Karate eben koreanische Begriffe verwenden möge. KBM war aber trotz seiner Beiträge mit dem Buch nicht zufrieden und forderte, dass sein Name darin nicht erwähnt werden möge. „Taekwon-Do des Generals Choi: Die Kunst der Selbstverteidigung, herausgegeben im Jahre 1965“, diente als ursprünglicher Haupttext der neuen nationalen Kampfkunst und auch bei der Gründung der Internationalen Taekwon-Do Föderation (ITF), welche General Choi im Jahre 1966 veranlasste. Kopien des Buches pflegten vor den Taekwon-Do Demonstrationen als Geschenke verteilt zu werden, wie manche der hier veröffentlichten Fotos belegen. An diese Publikation schloss dann die bedeutende 15-teilige Taekwon-Do Enzyklopädie des Generals Choi im Jahre 1995 an.

KBM erwähnt in seinem Buch Taekwon-do: Origins of the art erste Demonstrationen, die faszinierend waren, gefährlich und aufregend gleichzeitig, wie das die Fotos aus seinem Buche zeigen. Der Hauptinstrukteur von Joong Do Kwan Tae Kwon Do Colin Wee in Perth in Australien bemerkt dazu richtig, dass die Demonstrationen, die im neuesten Buch von KBM präsentiert werden, die neue koreanische Nationalkampfkunst Taekwon-Do als funktionell zweigen musste und nicht enttäuschen durfte. Bei den Exhibitionen gab es keine Matten als Unterlagen und auch sonst keine Schutzhilfsmittel. Die Schwerter, Stangen, Knüppel, Bajonette und Messer waren aber echt. Die Tritte und Schläge wurden für die Demonstrationszwecke möglichst wahrheitsgetreu ausgeführt. Die blauen Flecken sind offensichtlich. Auf den Gruppenfotos, welche diese Demonstration zeigen, sieht man Verbände und dunkle Brillen. Als neue Kampfkunst wollten die Teilnehmer immer das Beste zeigen und so waren blaue Flecken, aufgedunsene Hände und geschwollene Beine keine Seltenheit. KBM beschrieb das vor allem bei den historischen Demonstrationen im Jahre 1959 in Vietnam und Taiwan. Aber auch spätere Demonstrationen waren nicht weniger gefährlich, wie auf den Fotos zu sehen ist. Die erste groß-angelegte Demonstration in Malaysien wurde auf Wunsch des Regierungschefs Tunku Abdel Rahman im September 1963 anlässlich der Feierlichkeiten zum Unhabhängigkeitstag von Malysien während eines internationalen Fußballturniers im Independence-Stadion in Kuala Lumpur vor 30 000 Menschen organisiert. Wurde KBM bei derartigen Demonstrationen einmal verletzt? „Nur zweimal“, sagt er. Seine erste Verletztung war, als er an der Hüfte von einem Bajonettstich erwischt wurde. Zum Glück verletzte die Klinge dabei seinen Dobok mehr als ihn selber. Bei der zweiten Verletzung rutschte er am nassen Gras aus und wurde aufgrund eines Knüppelschlages auf den Kopf bewusstlos.

KBM verließ die südkoreanische Armee am 28. Februar 1962 nach fast 20 Jahren Dienst in ihr, hörte aber nie mit der Kampfkunst auf. Er war der erste Taekwon-Do Instrukteur, der offiziell von der koreanischen Regierung beschäftigt wurde, als er 1963 in Singapur der erste koreanische Taekwon-Do Instrukteur geworden war. Er entwickelte 1966 die ersten beiden Taekwon-Do-Bewegungsmuster mit Waffen, Silla Pole und Silla knife, während er in Hongkong lebte und lehrte. Im Jahre 1972 veranstaltete er das erste Taekwon-Do Turnier in Hongkong. Er half bei der Gründung der ersten Taekwon-Do Verbände in fast einem Dutzend Länder mit, inklusive Malaysien, Hongkong, Brunei, Singapur und auf den Philipinen. Er war der erste, welcher Taekwon-Do in Kenia und Uganda präsentierte. Im Jahre 1973 spielte er in zwei Filmen mit, „Only The Brave Stands“ und „The Big Show Down“, die in Hongkong gedreht wurden. Im Jahre 1977 begann er sich für WTF zu interessieren und die Weltföderation für Taekwon-Do (WTF) erteilte ihm den 8. Dan. Im Jahre 1978 nahm er auf Wunsch von Kim Un Yong, dem damaligen Präsidenten der WTF, am dritten asiatischen Taekwon-Do Turnier in Hongkong teil. Das erste Buch, „Praktisches Taekwon-Do: Verteidigung gegen Waffen“, gab er im Jahre 1979 heraus. Es hat über 3000 Seiten Material und enthält Beschreibungen von mehr als 20 Bewegungsmustern. Die Weltorganisation „Chun Kuhn Do“, welche er im Jahre 2002 in den USA ins Leben rief, gab sein zweites Buch heraus: „Chun Kuhn Do: The Complete Wellness Art (Band 1), das 15 neue Bewegungsmuster enthielt, welche er für Chun Kuhn Taekwon-Do entwickelt hatte. Im Jahre 2007 wurde er im Rahmen eines Empfanges in der „Hall of fame“ des Taekwon-Do für sein lebenslanges Engagement für Taekwon-Do gewürdigt.

Im Alter von 80 Jahren unterrichtet KBM immer noch, entwickelt und propagiert Taekwon-Do in der ganze Welt, wie das auch in den vergangenen 60 Jahren der Fall gewesen war. Taekwon-Do trainieren dank der Inputs talentierter und hingebungsvoller Pioniere aus der Armee des Staates Südkorea, zu denen auch KBM gehört, in mehr als 200 Ländern etwa 90 Millionen Menschen. Er unterrichtet dabei nicht nur die Prinzipien der Kunst, die er zu gründen half, sondern übergibt dabei auch seine historischen Erfahrungen aus erster Hand. Jene, welche das Glück haben, mit KBM zusammenzusitzen und von ihm Erinnerungen an die Anfänge und Pionierjahre des Taekwon-Do erzählt zu bekommen, werden auf dieses Erlebnis gewiss nie vergessen. KBM hält nach wie vor Seminare ab und stellt sich als Vorsitzender bei den praktischen Prüfungen in der ganzen Welt zur Verfügung, z.B. in den USA, den Niederlanden, in Großbritannien, Malaysien und anderen Ländern.

Verfasst von: Meister Mike Swope, Generalsekretär der weltweiten Chun Kuhn Taekwon-Do Föderation, Vorsitzender der Vereiningung Kansas Chun Kuhn Taekwon-Do

Abschließende Bemerkungen

1)       Der Name Taekwondo kann verwirrend sein, weil er auf drei verschiedene Weisen geschrieben werden kann. Tae Kwon Do schufen General Choi Hong-Hi und Kapitän Nam Tae-Hi mithilfe eines chinesischen Wörterbuches. General Choi beschreibt in seinen Nachrichten diesen neuen Begriff und wie er ihn den anderen Mitgliedern der berühmten Namensgebungskommission erklärt. Der Begriff sieht so aus, als wäre er mittels dreier selbständiger Wörter in der Armee der Republik Südkorea geschrieben worden, als Taekwon-Do im Jahre 1955 entstanden war. Aber in der Variante mit Bindestrich wie eben „Taekwon-Do“ im ersten amerikanischen Buch von General Choi über die Kunst des Taekwon-Do: The Art of self defense, herausgegeben 1965. Diese Phrase taucht auch in der Form von drei selbständigen englischen Worten als „Tae Kwon Do“ auf den Rücken der Doboks und zwar bereits im Jahre 1968 auf. Damals damals fand die Demonstration des historisch ersten internationalen Demonstrationsteams der Taekwon-Do Föderation (ITF) statt, geleitet damals vom obersten Befehlshaber Kim Bok-Man. „Tae Kwon Do“ tauchte auf den Rückseiten der Doboks deswegen auf, um dem Publikum während dieser Periode mit der Identifikation der Kunst zu helfen, so Großmeister Kim Jong-Chan (besser bekannt als JC Kim) auf zusammenhängenden Facebook-Einträgen im Mai 2015. Bis zum Jahre 1972 wurde aus dieser Kunst im Namen der neuen Weltföderation des Taekwondo (WTF) ein einziges Wort. Heute bezeichnen die drei Zungen allgemein eine politische Zugehörigkeit. Tae Kwon Do wird von unabhängigen Schulen und Organisationen verwendet, die häufig aus den ursprünglichen „Kwans“ in Korea stammen, wie z.B. aus den populären Moo Duk Kwan, Ji Do Kwan, Chung Do Kwan usw., welche Bewegungsmuster praktizieren, die aus dem japanischen Karate entliehen sind. Taekwon-Do wird von Schulen und Organisationen verwendet, die allgemein entweder organisatorisch verwandt sind oder aus dem militärischen Taekwon-Do und dem Verband ITF entstammen und Modelle des Ch´ang Hon Taekwondo praktizieren, in Verbindung mit Schulen und Organisationen, die sich zur WTF bekennen und in Südkorea zur Schule Kukkiwona gehören und den farbigen Gürtel Taegeuk verwenden und Muster des schwarzen Gürtels Yudanja. Das sind selbstverständlich grobe Vereinfachungen und einige Schulen und Organisationen können mehr als nur ein Set von Mustern praktizieren, wie z.B. das Kata des japanischen Karate und Muster aus dem Ch´ang Hon. Die Geschichte mit den diversen Schreibweisen Taekwondo, Taekwon-Do und Tae Kwon Do ist aber jedenfalls interesant.

2)       Bok Man Kim und Jae Lim Woo halfen zwischen 1962 und 1964 dem General Choi, 15 Tuls oder „Muster“ zu entwickeln, während der Generral als koreanischer Botschafter in Malaysien diente. In einer konkreten Reihenfolge sind die Titel nicht angeführt: [4] Chon-Ji, Dan-Gun, Do-San, Won-Hyo, Yul-Gok, Joong-Gun, Toi-Gye, Kwang- Jang, Ko-Dang, Yoo-Sin, Choi-Yong, Se-Jong und Tong-Il. Darüberhinaus sagte Bok Man Kim, dass er noch wesentlich weniger Zugänge zu fünf weiteren Tuls habe - Hwa-Rang, Eui-Am, Se-Jong, Chung-Mu a Gye-Baek. ] Die einzig Modelle von Ch'ang Hon, zu denen Bok Man Kim keinen Zugang oder Einfluss hatte, sind Juche, Sam-Il, Yeon-Gae, Eul-Ji, Mun-Mu und Seo-San.

Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Kim_Bok_Man

3)       Bok Man Kim wird im Buch Taekwon-Do: Původ umění gewürdigt: Bok Man Kim´s Historical Photospective (1955-2015). Teile dieses Artikels sind der Vorlesung des Majors Mike Swope zum Thema Taekwon-Do entliehen. Das Buch „Původ umění“ kann direkt bei der World Chun Kuhn Taekwon-Do Föderation, bei Moosul Publishing, LLC und von Amazon in den USA, in Kanada und im Vereinigten Königreich gekauft werden. Es ist in der ganzen Welt über den größten Buchdistributor Ingram erhältlich. Das Buch „Taekwon-Do: Původ umění“ wurde vom Verlag Moosul Publishing, LLC in den USA herausgegeben.

Chun Kuhn Taekwondo

Chun Kuhn Taekwondo wurde vom Großmeister Kim Bok Man, einem der Pioniere des Taekwon-Do in der Armee der Republic of Korea (ROK, Südkorea) entwickelt. Als Haupt-Sergant half Bok Man Kim dem General Hong Hi Choi (auch bekannt als General Choi Hong Hi), einige der Kampftechniken von Taekwon-Do und 15 der 24 Muster von Ch´ang Hon zu entwickeln, was die ersten koreanischen Muster für Taekwond-Do waren, die von 1963-1964 in Malysien entwickelt wurden. Die  Muster Ch´ang Hon bleiben auch nach mehr als 50 Jahren Existenz weiterhin offizielle Leitlinie der internationalen Taekwon-Do Föderation (ITF). Sergant Bok Man Kim diente auch als Taekwon-Do Instrukteur unter der Leitung von General Choi. Während seines Militärdienstes half Bok Man Kim dem General Choi, häufig genannt „Vater“ des Taekwon-Do und gewiss der Hauptgründer dieser Kunst, ein Handbuch für den Armeebereich der ROK zu aktualisieren und das folgende Buch zu schreiben: „Taekwon-Do: Die Kunst der Selbstverteidigung (deutsche Übersetzung)“, welches das erste Buch über Taekwon-Do in englischer Sprache war. Bok Man Kim ersuchte damals General Choi, dass dieser seinen Namen wegen ihrer persönlichen Differenzen und Ansichten bzgl. Taekwond-Do aus dem Buche streichen möge. Chun Kuhn Taekwondo stellt die ungebrochenen Bemühungen von Kim Bok Man um eine perfekte Kampfkunst dar, welche er innerhalb von 50 Jahren zu entwickeln half und sie in den 60-er und Anfang der 70-er Jahre den Völkern in ganz Südostasien inklusive Vietnam, Taiwan, Malaysien, Singapur, Indonesien, Brunai, Sawarak, den Philipinen und Hongkong vorstellte.

http://worldchunkuhntkd.com/about-us/about-supreme-grandmaster-bok-man-kim/


Weitere Profile von Taekwon-Do Großmeistern

General Choi Hong-hiHwang Ho-yongPark Jong SooKim Bok Man




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