Geschichte Taekwon-do Bad Leonfelden



Die Geschichte der „Taekwon-do Schule“ Velešín und Ihrer Zusammenarbeit mit der Sportunion Bad Leonfelden ITF

 

Taekwon-do würde in Bad Leonfelden wahrscheinlich ohne Michaela Urbancová (1.kup) nicht existieren, die schon seit mehreren Jahren im Winter am Sternstein als Ski-Instruktorin arbeitet, einem kleinen österreichischen Skizentrum an der Grenze zur Tschechischen Republik. Sie ist Inhaberin einer österreichischen Ski-Lizenz und schrieb beim Ausfüllen eines Formulars mit Informationen über ihre Sportaktivitäten den für die Freunde in Bad Leonfelden fremd klingenden Namen Taekwon-do in die entsprechende Spalte. Diese unschuldige Information in ihrem Lebenslauf weckte das Interesse der österreichischen Seite an der Organisation eines Taekwon-do Trainings in Bad Leonfelden. Man schrieb damals das Jahr 2013. Es dauerte jedoch eine gewisse Zeit, bis Michaela dank Ihres unendlichen Fleißes und des Versprechens, welches sie ihren österreichischen Freunden unvorsichtigerweise gegeben hatte, jemanden heranschleppte, der Taekwon-do praktiziert und auch trainiert. Milan Prokeš ließ sich fast ein Jahr lang bitten (oder war er auf der Flucht?) …

 

So fing dann die Geschichte des Taekwon-do Trainings in Bad Leonfeldenu am Juni 2014 tatsächlich an, geschrieben zu werden. An jenem Tag trafen sich für die österreichische Seite Andreas Eckersdorfer und Wolfgang Bräuer, Vertreter der österreichischen Sportorganisation Sportunion und des aktiven Öffentlichkeitslebens in Bad Leonfelden mit Michaela Urbancová und Milan Prokeš von der tschechischen Seite. Im neutralen Gebäude des örtlichen Infozentrums wurden die Bedingungen, der Ort und die Zeit der Trainingsblöcke vereinbart. Mit der gezielten Aufnahme der Interessenten wurde aber erst im September begonnen, wie es übrigens im klassischen tschechischen Taekwon-do Unterricht üblich ist.

Am Weg zum ersten Schau-Training sagten sich Michaela und Milan, nicht ahnend, was sie in Bad Leonfelden eigentlich erwarten würde, optimistisch, dass, wenn niemand dem Training beiwohnen würde, eigentlich nicht viel passiert wäre, dass sie dann halt einen gemeinsamen netten Ausflug gemacht haben würden, dass sie in „Bad“ auf einen Kaffee gehen und dann wieder nach Hause fahren würden. Aber welch eine Überraschung erwartete sie… Über 60 Kinder und Eltern kamen zum ersten Training, um es zu beobachten und auch selbst daran teilzunehmen. Präziser formuliert, als Milan beim Zählen der Interessenten bei der Ziffer 60 angelangt war, hörte er lieber mit dem Zählen auf. Die Turnhalle in der Adalbert-Stifter-Schule war „bummvoll“. Es war dann anspruchsvoll, aber schön. Ein wenig zeigten sich zwar Schwächen im deutschen Wortschatz dieser beiden Protagonisten, aber sie gingen konsequent und mit aller verfügbaren Energie ans Werk. Miša gelang es zum Beispiel mit ihrem Wortschatz vor allem aus der Terminologie des Skifahrens nur schlecht, die Sendung und Philosophie der Kampfkunstsportart Taekwon-do und dessen Grundsätze wie Höflichkeit, Aufrichtigkeit, Durchhaltevermögen, Selbstbeherrschung und einen unbezwingbaren Geist zu beschreiben. Das sind tatsächlich Worte, welche im Alltagsprogramm kaum auftauchen. In den folgenden Wochen und Monaten beruhigte sich aber alles, nur die Hartnäckigsten jedoch hielten mit dem Training auch durch. Das Trainer-Team verstärkte mit sehr gutem Deutsch noch Zdeněk Rubeš. Der „V. dan“ und Taekwon-do haben in Bad Leonfeldenu begonnen, eine neues Kapitel in der lokalen Sportgeschichte zu schreiben.

Es kamen die ersten Prüfungen, das erste gemeinsame Trainingslager, die ersten gemeinsamen Erlebnisse. Jedes Jahr wurden regelmäßig neue Schüler aufgenommen, aber selbstverständlich gab es auch Kinder, die mit Taekwon-do wieder aufhörten, die das Tempo des Trainings nicht durchgehalten haben. Trotzdem ist das Sportteam stetig und langsam gewachsen und wurde qualitativ immer besser.

Im Juli 2017 organisierten wir ein gemeinsames Kinderlager in Přední Výtoň (Vorder Heuraffl), an dem auch Lili Bräuer, Max und Nina Reiter und Filip und Viktoria Eckersdorfer teilnahmen.

Im Jahre 2018 nahmen an den ersten Wettkämpfen in Budweis (České Budějovice) fünf Schüler teil. Den größten Erfolg erzielte dabei Lili Bräuer  in der Disziplin „v tulech“, und zwar den dritten Rang. Bei den Prüfungen im April erhielten bereits sechs Schüler den roten Gürtel.

Derzeit trainieren ungefähr 30 Begeisterte. Es sind das nicht nur Kinder, sondern auch Ihre Eltern, was eine weitere unschätzbare Komponente vor allem für die Familien bedeutet – eine gemeinsam verbrachte Zeit, gemeinsame Ziele und gemeinsame Erlebnisse.




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